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Transit
elektronisches Tableau
Die Ausstellung Transit, die 1997 im Essener Ruhrlandmuseum stattfand, hatte die Geschichte und das Leben an
und auf dem Hellweg zum Thema – jener alten Kultur- und Handelsstraße zwischen Oostende im Westen und Nishnij
Nowgorod im Osten.
In diesem Rahmen veranstaltete die Folkwang
Musikschule Essen einen Workshop für Austausch-Schüler aus Russland, Polen, Estland und Deutschland.
Die Straße ist auch der rote Faden des elektronischen Tableaus.
So ist der erste Satz eine Straßenmusik in dem Sinn, dass Klänge der Straße (Auto- und Fahrradgeräusche) den
rhythmischen Untergrund bilden, auf dem die Jugendlichen sich treffen und in ihrer jeweiligen Sprache miteinander
„rappen”.
Das Wort steht hier in Anführungszeichen, weil sie viel mehr Lust hatten, sich zu unterhalten anstatt einem von
außen gesetzten pädagogischen Konzept zu genügen.
So ist hier eine im Nachhinein gefertigte Sound-Collage zu hören, die aber die humorvolle Atmosphäre während des
Workshops recht gut wiedergibt. (Die Esten lieben ihre Sprache mit ihren vielen lustigen Wörtern und ihrer
außerordentlichen Espressivität!)
Der zweite Satz von Transit ist Straßenmusik insofern, als die Musik wie ein Finger auf der Landkarte dem
Verlauf des Hellwegs von West nach Ost folgt. Verschiedene Regionen werden durch Zitate (z. B. die Rheinische
Sinfonie von Robert Schumann) hörbar gemacht; die formale Organisation entspricht den Entfernungen in Kilometern.
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