LISTEN ► Kunstmusik ► Röslein
 
VITA ► WORKS ► C. CHAMBER_MUSIC . . ► Röslein

Johann Wolfgang von Goethe:
 
Heideröslein
 
Sah ein Knab' ein Röslein steh'n,
Röslein auf der Heiden,
war so jung und morgenschön,
lief er schnell, es nah zu seh'n,
sah's mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
 
Knabe sprach: Ich breche dich,
Röslein auf der Heiden,
Röslein sprach: Ich steche dich,
daß du ewig denkst an mich,
und ich will's nicht leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
 
Und der wilde Knabe brach
's Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
half ihm doch kein Weh und Ach,
mußt' es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
 
 
(Translation: Edgar Alfred Bowring,
1826 – 1911)
 
The Heathrose
 
Once a boy a Rosebud spied,
Heathrose fair and tender,
All array'd in youthful pride, —
Quickly to the spot he hied,
Ravished by her splendour.
Rosebud, rosebud, rosebud red,
Heathrose fair and tender.
 
Said the boy, "I'll now pick thee,
Heathrose fair and tender!"
Said the rosebud, "I'll prick thee,
So that thou'll remember me,
Ne'er will I surrender!"
Rosebud, rosebud, rosebud red,
Heathrose fair and tender.
 
Now the cruel boy must pick
Heathrose fair and tender;
Rosebud did her best to prick, —
Vain 't was 'gainst her fate to kick —
She must needs surrender.
Rosebud, rosebud, rosebud red,
Heathrose fair and tender.