Veröffentlichung auf verschiedenen Streaming Plattformen am 9. Juni 2025
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Nocturne
für Flöten- und Vokalklänge
Alle von uns kennen das: „Man könnte / müsste / sollte mal . . . “
Manche führen für solche Ideen eigens Bücher, in denen sie Skizzen und Entwürfe zu diesen Einfällen sammeln –
oft bleibt es dabei, denn die Ausarbeitung braucht natürlich Zeit und Energie, und die ist begrenzt.
So auch zunächst im Fall dieses Stückes.
Ich weiß nicht mehr genau, wann mir der Gedanke kam, über
Christian
Morgensterns Gedicht Fisches Nachtgesang ein Flötenstück zu komponieren – wohl irgendwann in den
1990er Jahren.
Blockflöte sollte es sein.
Meine Idee war, ausgehend von den im Gedicht verwendeten Zeichen ◡ und ― mit Hilfe
der Symbol-Systeme I Ging und Morsealphabet einen Vorrat an Flötengriffen zu erstellen. Diese hatte ich
auf verschiedenen Blockflöten zu Hause ausprobiert, und mit der Klanglichkeit war ich auch ganz zufrieden.
Nur waren diese Instrumente in deutscher Griffweise gebaut, und nicht in der professionell üblichen barocken
Griffweise!
2011 nahm ich mir dann den Ordner mit den handschriftlichen Noten und Tabulaturen wieder vor. Ich beschloss,
die vormals abgebrochene Arbeit zum Ausgangspunkt einer Version für Querflöte zu machen. Das Resultat dieser
Arbeitsphase war eine weitgehend vollständige handschriftliche Notation von Instrumental- und Vokalklängen.
In anderen Projekten hatte ich bereits begonnen, die klangliche Ausführung meiner Stücke mit Hilfe meiner
Digitalen Audio Workstation und professioneller Sound-Datenbanken selbst in die Hand zu nehmen. Nach der
Veröffentlichung von Über Wasser, TageJahreLeben und vor Allem einander war endlich (2025)
der Zeitpunkt gekommen, den Ordner wieder hervorzukramen und die Arbeit an dem Flötenstück zum guten Ende zu
bringen.
Morgensterns Gedicht ist für die jetzt vorliegende Fassung eher ein Ausgangspunkt denn ein zu vertonender Text,
daher trägt das Stück nun den Titel Nocturne. Aus dem ursprünglich gesetzten Instrument Blockflöte ist ein
umfangreiches Ensemble von Flötenklängen geworden, erweitert um Stimm- und Sprachklänge aus meiner eigenen Kehle.
Dennoch ist der „hörende Blick“ auf Fisches Nachtgesang nicht verloren gegangen:
Die Akustik öffnet große Räume, der Schall trägt – wie unter Wasser – weit, lädt ein zur Meditation. Es ist
eine Art von Traum-Musik, in der von Ferne Bekanntes rätselhaft aufscheint.
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